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Bonze


Definition

• buddhistischer (lamaistischer) Mönch oder Priester in Ostasien, vor allem in China und Japan
* übertr.
spöttisch|t1=_|bis|abw. bigotter Geistlicher
ugs.|t1=_|abw. reiche Person (die mit ihrem Reichtum protzen|protzt)
ugs.|t1=_|abw. Person von hoch|hoher (gesellschaftlicher) Stellung
ugs.|t1=_|abw. herrschsüchtiger Vorgesetzter; K|studentensprachlich|soldatensprachlich Vorgesetzter allgemein (Lehrer, Rektor, Schulrat; Kommandeur)
ugs.|t1=_|abw. dem Volk entfremdeter, einflussreicher, höherer Funktionär (einer Partei, Gewerkschaft oder dergleichen), der in arroganter, engstirniger, rücksichtsloser Weise die Vorteile seiner Stellung ausnutzen|ausnutzt; (höherer) Beamter

Herkunft

Der Ausdruck (anfangs auch als Bonse, Bontze, Bonzi, Bonzier und ähnlicher Formen) | Literaturnachweis: Schulz: Deutsches Fremdwörterbuch, Stichwort »Bonze«, Seite 428–429 (Beispiele zum Lemma auf Seite 429–430). in der eigentlichen Bedeutung ‚fremdländischer Mönch‘ wiedergibt. Ungeklärt bleibt, ob dieses Wort chinesischen Ursprungs oder aus einer Sprache Indiens entlehnt ist.
:In späterem 18. Jahrhundert kommt bei Vertretern der Aufklärung (insbesondere bei w:Christoph Martin Wieland|Wieland) die 2. Bedeutung auf. | Literaturnachweis: w:Adolf Josef Storfer - Wörter und ihre Schicksale . Ausgehend von der geistigen und ideologischen Unbeweglichkeit dieses in der 2. Bedeutung beschriebenen Geistlichen wird der Ausdruck im 19. Jahrhundert aus dem religösen und kirchlichen Zusammenhang auf den des Staats- und Gesellschaftswesen verschoben. So wird er ab dieser Zeit allgemein und schlagwortartig in der 3. bis 5. Bedeutung abschätzig gebräuchlich. In der 6. Bedeutung tritt er vereinzelt schon im früheren 19. Jahrhundert (siehe 1. Beispiel der 6. Bedeutung), verstärkt jedoch erst seit dem Ende desselben Jahrhunderts als Spottwort im politischen Bereich, besonders in der Arbeiterbewegung, sowie in der Zeit des Nationalsozialismus für Marxisten und Kommunisten in Erscheinung.

Beispiele

• „Sie haben faſt eine Religion mit denen in China / haben .

• „In ihrem aͤußern Geſetz, das die Bonzen dem Volke predigen, tragen ſie die Geſchichte des Fo, und ſeiner Vergoͤtterung vor, erzaͤhlen, wie unzaͤhlige Mal er unter allerley Geſtalten, und Verwandlungen auf Erden wieder erſchienen ſey; […]“ | Literaturnachweis: w:Christoph Meiners - Vermiſchte Philoſophiſche Schriften .
• „Aus dem oberen Stockwerke kam ein Mann herabgeſtiegen, der gemütlich eine Cigarette ſchmauchte. ‚Wer iſt das?‘ fragte der Kapitän. ‚Der Ho-ſchang,‘ antwortete ich. ‚Ho-ſchang! Was iſt das?‘ ‚Der Prieſter und Wärter dieſer Pagode. Die Ausländer nennen ſie Bonzen, der Chineſe aber kennt dieses Wort gar nicht, ſondern sagt Ho-ſchang oder Sing.‘ Jetzt erblickte uns der Bonze und neigte grüßend ſeinen Papierfächer.“ | Literaturnachweis: w:Karl May - Am Stillen Ocean .
• „Dafür gibt

• „Heute existieren die beiden Religionen friedlich nebeneinander: man läßt sich zum Beispiel vom Schintopriester trauen und vom buddhistischen Bonzen begraben; so hat jeder etwas zu tun.“
• „Allein dieſe Anmerkung bekraͤftigte ihn nur in ſeinen Gedanken von der Methode, die er bey ſeinem neuen Schuͤler gebrauchen muͤſſe; und da er ſelbst von ſeinem Syſtem beſſer uͤberzeugt war, als irgend ein Bonze von der Kraft der Amulete, die er ſeinen dankbaren Glaͤubigen austheilt, ſo zweifelte er nicht, Agathon wuͤrde durch einen freymuͤthigen Vortrag beſſer zu gewinnen ſeyn, als durch die redneriſchen Kunſtgriffe, deren er ſich bey ſchwaͤchern Seelen mit gutem Erfolg zu bedienen pflegte.“ | Literaturnachweis: Sammlung der beſten deutſchen proſaischen Schriftſteller und Dichter - Zwey und vierzigſter Theil. w:Christoph Martin Wieland; Erstveröffentlichung 1766–1767 .
• „Kommt auch ihr, ihr ſehr verdaͤcht’gen Weiſen,
:::Deren Seufzer durch die Tempel ſchwaͤrmt,
::Stolz prunktieret, und vielleicht den leiſen
:::Donner des Gewißens ,
:: 
::Die ihr in das Eis der Bonzentraͤne
:::Eures Herzens geile Flammen mummt,
::!
:::Trettet naͤher — und verſtummt.“ | Literaturnachweis: [w:Friedrich Schiller - Der Venuswagen .
• „In den Katholiſchen Laͤndern, ſo wie uͤberhaupt da wo die Moͤnche und Bonzen noch Beſchwoͤrungen treiben,[…]“ | Literaturnachweis: w:Johann Georg Heinzmann - Die Feyerſtunden der Grazien .
• „Wenn die reichen Bonzen oder die Filmstars aus Hollywood hier in London ins Claridges gehen, werden sie ruppig bedient, weil sie reich sind, während eine verarmte Aristokratin, die kaum noch das Geld für ihr Zimmer zusammenkratzen kann, mit ausgesuchter Höflichkeit behandelt wird: ‚Yes, Mylady.‘ ‚No, Mylady.‘“
• „Nicht alle Hauseigentümer sind reiche «Bonzen».“ | Literaturnachweis: Sparer bestehlen - St. Galler Tagblatt .
• „

• „Ärgerlich, wie die ‚Bonzen‘ (Volksausdruck für hochgestellte Herrschaften) über die ‚Kleinen‘ drüberfahren.“ | Literaturnachweis: Ohne Geld keine Hilfe… - Kleine Zeitung .
• „Der Volksmund will, dass nur die Kleinen bestraft werden und dass die Bonzen ungeschoren davonkommen.“ | Literaturnachweis: Peking nimmt Schanghai an die kurze Leine - Neue Zürcher Zeitung .
• „Tourky geißelte – als einziger offen – die Unfähigkeit der Bonzen, das Nächstliegende zuwege zu bringen.“ | Literaturnachweis: Hansi Sondermann - Ballade in g-Moll .
• „Seinen unmittelbaren Vorgeſetzten nennt der Offizier heute ſeinen Brotherrn oder auch Bonzen. | Literaturnachweis: Paul Horn - Die deutſche Soldatenſprache .
Im Originalsatz sind die Wörter »Brotherrn« und »Bonzen« fett gedruckt.

• „Wie die .

• „Wer aber hat die Bonzen zu Bonzen gemacht?“ | Literaturnachweis: w:Hans Fallada - w:Bauern, Bonzen und Bomben (Roman); Erstveröffentlichung 1931 .
• „Der Keller war groß und mußte einem Bonzen der Partei gehört haben; er war einigermaßen wasserdicht.“ | Literaturnachweis: w:Erich Maria Remarque - Zeit zu leben und Zeit zu sterben .
• „Vor allem aber bin ich kein offizielles Tier, kein nationaler Würdenträger, kein Bonze, der, wenn er spricht, es mit dem Bewußtsein tut, Deutschland gegen das Ausland zu repräsentieren.“ | Literaturnachweis: w:Thomas Mann - Gesammelte Werke .
• „Die Partei-Elite zweigt die Hilfe am eigenen Volk vorbei für sich selbst ab. In der Hauptstadt Pjöngjang schwelgt die Schickeria im Wohlstand: Immer mehr Bonzen fahren einen Mercedes.“
• „So wie die Machtelite ihre Morde als Suizid inszenierte, tat sie, wenn es um ihre eigenen Repräsentanten ging, auch das Umgekehrte, stellte die Suizide hoher Bonzen als Unfälle dar.“ | Literaturnachweis: w:Herta Müller - Der König verneigt sich und tötet .
• „Feindbilder - ob oder der Unbekannte Bonze - haben eine gesellschaftliche Funktion, die mit ihnen selbst meist gar nichts zu tun hat.“ | Literaturnachweis: w:Georg Fülberth - Der unbekannte Bonze .

Wortbildungen

• Bonzerei
[1–6] Bonzentum
[2–6] Bonzenschaft
• Bonzensiedlung
• Bonzenghetto, Bonzenheber, Bonzenheer, Bonzenregierung, Bonzenschlitten, Bonzenwesen, Bonzenwirtschaft, Bonzokratie; Kofferwort Bonnze; Italianisierungen Lago di Bonzo/Lago Bonzolino
• umbonzen, verbonzen

Worttrennung

Bon·ze, Plural Bon·zen


Quelle: Wiktionary
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