Weltschmerz ist ein Germanismus.
Ein Germanismus ist ein deutsches Wort, das in einer anderen Sprache als Lehnwort oder Fremdwort integriert wurde.
Weltschmerz ist ein von Jean Paul geprägter Begriff für ein Gefühl der Trauer und schmerzhaft empfundener Melancholie, das jemand über seine eigene Unzulänglichkeit empfindet, die er zugleich als Teil der Unzulänglichkeit der Welt, der bestehenden Verhältnisse betrachtet. Er geht oft einher mit Pessimismus, Resignation oder Realitätsflucht. Das Deutsche Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm benennt Weltschmerz als tiefe Traurigkeit über die Unzulänglichkeit der Welt.
Nachträglich wurde der Begriff insbesondere auf eine Geisteshaltung und deren literarischen Ausdruck der Romantik (beispielsweise Joseph Freiherr von Eichendorff, Clemens Brentano, Nikolaus Lenau) übertragen. Heinrich Heine beschrieb ihn als „Schmerz über die Vergänglichkeit irdischer Herrlichkeit“; Thomas Mann umschrieb ihn mit „Lebenswehmut“.
Am Rande der musikalischen New-Wave-Popkultur des 20. Jahrhunderts wurde Weltschmerz wieder zu einem wichtigen Thema, etwa in den Songtexten der britischen Spoken-Word-Künstlerin Anne Clark.
Weltschmerz ist ein in vielen Sprachen verbreiteter Germanismus, darunter im Dänischen, Englischen, Polnischen, Schwedischen, Niederländischen, Spanischen und Portugiesischen.
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