Scheusal
Definition
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abw. ekelerregende, abstoßende Person, die grausam handelt oder von hässlichem Aussehen ist
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abw. schreckliches Tier, Ungeheuer, Bestie
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Bedva.|allgemein alles, was Abscheu oder Entsetzen erregt, sowohl in physischer wie moralischer Beziehung[Ref-Pierer1857|Scheusal]. Band 15. Altenburg 1862, Seite 146 (Zitat wörtlich)
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Bedva. Schreckbild, Popanz, Scheuche[Ref-Grimm]
Herkunft
mittelhochdeutsch
schiuwesal, frühneuhochdeutsch (15. Jahrhundert)
schusel, Ableitung zu
Scheu oder zu
scheuen mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem)
-sal Scheusal als ‚Gegenstand des Abscheus, des Ekels‘ bezieht sich auf die frühere Bedeutung von
scheu ‚abschreckend, häßlich‘, nicht auf die heutige Bedeutung ‚schüchtern, zurückhaltend‘, beziehungsweise auf die frühere Bedeutung von
Scheu ‚Schreckbild‘.
[ Die figurative Einschränkung auf Lebewesen ist modern.]
Beispiele
• „Molières Geizkragen ist ein wahres Scheusal, egoistisch, gierig, herzlos.“[fr-aktuell.de vom 16.02.2005, zitiert nach Uni Leipzig: Wortschatz-Lexikon: Beispiele]
• „Das kleine Scheusal von vorhin war wie weggezaubert, in alle Winde geblasen, weggelacht, zur reizvollsten Häßlichkeit zerlacht, die man sich nur wünschen konnte.“[ | Literaturnachweis: Rudolf G. Binding - Moselfahrt aus Liebeskummer Erstveröffentlichung 1932.]
• „Als ihr Gatte uns allein ließ, sagte ich ihr, ich käme mir wie ein Scheusal vor, das sie verachten müsse.“[ | Literaturnachweis: Giacomo Casanova - Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band VIII ]
• „[Sie] Legte Listen der Scheusäler an, die auf Schlachtfeldern, in Schützengräben, Lazaretten, bei Musterungen, Gerichtsverhandlungen, in Parlamenten und Redaktionen hervorragten […].“
• „Lieber Gott, die Katzen, Schlangen und sonstigen Scheusale, die Dir bei der Schöpfung so zwischen den Fingern durchgeschlüpft sind […]“ (Hebbel 1891)[Friedrich Hebbel: Im Bilde 2, 122, 1891; zitiert nach Grimm: „Scheusal 2) a) von thieren“ (Schreibweise modernisiert Wiktionary 2010)]
• „Machet eure Seele nicht zum Scheusal“ ()[3. Buch Mose, Vers 11,43, In: Junker Jörg (Martin Luther): Biblia Deudsch. Zitiert nach Grimm: „Scheusal 2) c) von personificationen“]
• „was wunders schafft gott in die welt,/ solch ungeziefer drin erhelt!/ mit hunden solt man sie auszhetzen,/ zum scheutzel in die bohnen setzen.“ (Waldis: Esop 4, 7, 100, 1548)[Burkard W. Waldis: der ganz neuw gemachte und in reimen gefaßte Esopus. 1548. Zitiert nach Grimm: „Scheusal 1) a)“]
Charakteristische Wortkombinationen
• ein Scheusal in Menschengestalt
Worttrennung
Scheu·sal, Scheu·sa·le, Scheu·sä·ler
Quelle: Wiktionary
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