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Hexe


Definition

Volksglauben|Mythologie weibliches, bösgesinntes und dämonisches Märchenwesen|Märchen- oder Sagenwesen zumeist in Gestalt einer hässlichen, zauberkräftigen Greisin mit einem Buckel und einer langen, krummen Nase, die Schadenszauber auf den Menschen ausüben kann und mit dem Teufel durch einen Pakt oder Buhlschaft verbünden|verbündet ist
hist. (weibliche) Person, die angeblich Zauberkraft|Zauberkräfte besitzen und mit dem Teufel verbündet sein soll
ft=geschlechtsneutrale Bezeichnung Anhänger einer Neopaganismus|neopaganen Religion oder Tradition; Anhänger des Hexentums
abw.|ft=auch mit dem Unterton widerstrebender Anerkennung bestimmter Eigenschaften wie Durchtriebenheit, Raffiniertheit oder Temperament (betagte) weibliche Person, die als bösartig, zänkisch, unangenehm (und hässlich) empfunden wird
ugs. weibliche Person, die betörend, verführerisch auf jemanden wirkt
ugs.|ft=auch als Kosewort geliebte, weibliche Person; weibliche Person, mit der jemand (außerhalb der Ehe) eine sexuelle Beziehung hat
ugs. kleines Mädchen
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Herkunft

• Das Wort geht über die mittelhochdeutschen Formen hecse | Literaturnachweis: Kluge: Etymologisches Wörterbuch, Stichwort »Hexe«, Seite 411. ‚Geist, Hauch, Atem‘, mittelhochdeutschem getwās|getwā̌s ‚Gespenst‘, gallischem dusius ‚Dämon‘ sowie westfälischem Dūs ‚Teufel‘ in Verbindung gebracht, so dass ein Anschluss an die indoeuropäische s-Erweiterung *dheus-, *dhū̌s- der indoeuropäischen Wurzel *dheu-, *dheu̯ə- in Wörtern für ‚stieben, stäuben, wirbeln; verwirrt, betäubt, albern; blasen, keuchen; Geist, Gespenst‘ möglich ist (vergleiche dösig, Dunst, Tier). Unter Hexe wäre demnach also ein dämonisches Wesen zu verstehen, das – nach altnordischem túnriða / tūnriða und dem seit dem 14. Jahrhundert bezeugten mittelhochdeutschen zunrite ‚Zaunreiterin, Hexe‘ zu schließen –, auf Zäunen (oder Dachfirsten) lauernd, die eingehegte geschützte Wohnstätte zu gefährden sucht.
:Andere erschließen ein germanisches *hagahatusī, sehen im zweiten Bestandteil eine aus dem Partizip Präteritum von hassen hervorgegangene Bildung und interpretieren das Kompositum als eine Art ‚Walddämon‘, wobei die althochdeutsche Kurzform hazus als Repräsentation des zweiten Gliedes gelten könnte. w:Jan de Vries (Philologe)|Jan de Vries hält eine Beziehung des Grundwortes zu den altenglischen Formen tāda, tādige, zu englischem toad, dänischem tudse sowie schwedischem tossa ‚Kröte‘ für möglich, da auch der Kröte die Fähigkeit zugeschrieben wird, Krankheiten zu verursachen und die Gestalt zu wechseln.
• Im ausgehenden Mittelalter (15./16. Jahrhundert) wird das Wort Hexe durch die w:Hexenverfolgung|Hexenverfolgung aktualisiert und vom christlichen Standpunkt her umgedeutet und nunmehr, dem religiösen Aberglauben folgend, auf eine Frau, die mit dem Teufel im Bunde steht und über magisch-schädigende Kräfte verfügt, bezogen.
• Diese Bedeutung ist seit dem 18. Jahrhundert bezeugt. | Literaturnachweis: Küpper: Wörterbuch der Umgangssprache, Stichwort »Hexe«. Die ursprüngliche Bezeichnung einer Frau, von der man in abergläubischer Furcht annahm, sie zaubere den Menschen und Tieren Krankheiten an, verstehe sich auf Gifte und Wettermacherei und stehe mit dem Teufel im Bund, erfährt durch das Zeitalter der Aufklärung eine Bedeutungsverbesserung; die so bezeichnete Person war jetzt bloß noch eine alte Frau, deren Schädlichkeit sich vorwiegend in Unverträglichkeit erschöpfte.
• Die seit dem 18. Jahrhundert bezeugte Bedeutungübertragung fußt auf der Vorstellung, dass die so Bezeichnete den Mann bezaubert.
• Die seit dem 19. Jahrhundert bezeugte Bedeutungsübertragung fußt auf der Vorstellung, dass das so bezeichnete Mädchen die Erwachsenen für sich einnimmt wie eine Zauberin.

Beispiele

• „Maika ist eine Hexe.“ | Literaturnachweis: w:Erwin Strittmatter - w:Der Laden.
„Hexen waren angeblich Giftmischerinnen, verübten Schadenszauber und geisterten übers Land.“ | Literaturnachweis: Wolfgang Trappe - Eichsfeld, Hexen und Geschichte.
• „Glaubst du, fragte sie, daß Hänsel und Gretel zusammengeblieben sind, nachdem sie die Hexe verbrannt haben?“ | Literaturnachweis: w:Adolf Muschg - Sutters Glück .
• „Sämtliche

• „Ich denke mir, daß dort eine barmherzige Frau als Hexe verbrannt würde, eine Frau, die es nicht für Geld und nicht aus Leidenschaft für den Mann tut, nur aus Barmherzigkeit mit der männlichen Natur.“ | Literaturnachweis: w:Heinrich Böll - w:Ansichten eines Clowns.
• „Zwei von ihnen sind Urururururururururururururgroßneffen einer Hexe.
Kein Abschreibfehler. Es handelt sich tatsächlich um eine Aneinanderreihung von 13mal ur-.

• „Bei diesen Worten begriff ich sogleich, daß ich bei einer Hexe war.“ | Literaturnachweis: Giacomo Casanova - Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band VIII
• „Von Vulkangestein gesäumt wie von Skulpturen eines Heidenkults. Annelie Franz? Wieso hatte sie das nicht sofort durchschaut? So blind darf man nicht sein! Wo man einen Schuß Esoterik brauchte, trat die doch unverblümt als Hexe auf.“ | Literaturnachweis: w:Martin Walser - Ohne einander .
• „Die Gesamtzahl aller Hexen und Anhänger anderer neuheidnischer Bewegungen liegt seiner Einschätzung nach bei mehreren Zehntausend.“
• „Tatsache nun aber ist, daß wirklich Volk immer Volk bleibt, wenigstens in einer bestimmten Schicht seines Wesens, eben der archaischen, und daß Leute und Nachbarn vom Kleinen Gelbgießer-Gang, die am Wahltage einen sozialdemokratischen Stimmzettel abgaben, gleichzeitig imstande waren, in der Armut eines Mütterchens, das sich keine oberirdische Wohnung leisten konnte, etwas Dämonisches zu sehen, und bei ihrer Annäherung nach ihren Kindern zu greifen, um sie vor dem bösen Blick der Hexe zu schützen.“ | Literaturnachweis: Thomas Mann - Doktor Faustus
• Was will denn die alte Hexe schon wieder von uns?
• „Aber Hanns-Martin, laß dich doch nicht von der alten Hexe ins Boxhorn jagen!“ | Literaturnachweis: w:Clara Viebig - Das ſchlafende Heer .
• „Die Geschichte der

• „»Du siehst aus wie eine Hexe«, sage ich. »Eine junge und gefährliche Hexe!«“ | Literaturnachweis: w:Erich Maria Remarque - w:Der schwarze Obelisk .
• „Die Frau Bürgermeisterin wurde als mannstolle Hexe verschrien und ich als verführter Satansbraten.“ | Literaturnachweis: w:Ludwig Fels - Die Sünden der Armut .
• „Von mir aus kann sie verrecken, die alte Hexe! | Literaturnachweis: w:Alexander Ziegler (Schriftsteller, 1944) - Gesellschaftsspiele .
• „Meistens führt sie den Beweis so, daß sie hinter einer Boshaftigkeit, die sie einem gerade an den Kopf geworfen hat, herlacht, im Lachen plötzlich in eine alles zerreißende Traurigkeit versackt und aus der heraus tonlos mitteilt, wieviel schöner es wäre, wenn man ihr einmal Gelegenheit gäbe, lieb zu sein, anstatt sie andauernd zu zwingen, die ruppige Hexe zu spielen.“ | Literaturnachweis: w:Martin Walser - w:Brandung (Roman).
• „Sie hat es sich verkniffen, dieser alten Hexe ihre Frauenfeindlichkeit und ihre Moralpredigt um die Ohren zu hauen.“ | Literaturnachweis: w:Leïla Slimani - Dann schlaf auch du .
• „Wir waren die besten Freunde – jung und hitzig – war schließlich ein Kerl, meine Herren, vor fünfundvierzig Jahren – und sie, die Klara, ich sehe sie immer noch, wie sie mir durchs Dunkel der Peterschen Scheune entgegenleuchtete oder mit nackten Füßen im Konradsweilerwald durch Moos und Laub ging, mit wehenden roten Haaren, biegsam, gertenschlank, zart, eine verteufelt schöne Hexe. | Literaturnachweis: w:Friedrich Dürrenmatt - w:Der Besuch der alten Dame; Originalausgabe 1956 .
• „‚Meine kleine Hexe‘, flüsterte ich.
::‚Der Kosename gefällt mir nicht‘, meinte sie schmollend.“ | Literaturnachweis: Bianca Kail - Der blutende Diamant .
• „‚[…] Die Ärzte können ihr nicht helfen. Man muss abwarten. Was ist, wenn meine kleine Hexe …?‘ Der angstvolle Blick des Vaters ließ Melanie das Blut in den Adern stocken.“ | Literaturnachweis: Heidi Braunreuther - Myriam, tanz zurück ins Licht .
• „In Schönerlinde wurden die Betonfertigbauteile mit der Hexe, in Buch mit einem kleinen Auslegerkran und Handwinde hochgezogen.“ | Literaturnachweis: Carl Sagert - Dachkonstruktionen mit Stöß-Betonfertigbauteilen .

Wortbildungen

Adjektive hexenartig, hexenhaft, hexisch
Substantive Hexenbesen, Hexenbrut, Hexenei, Hexeneinmaleins, Hexenfett, Hexenglaube/Hexenglauben, Hexenhaar, Hexenhaus, Hexenhäuschen, Hexenkessel, Hexenkraut, Hexenküche, Hexenkunst, Hexenmal, Hexenmehl, Hexenmeister, Hexenmilch, Hexennacht, Hexenprozess, Hexenring, Hexensabbat, Hexensalbe, Hexenschuss, Hexenstich, Hexentanz, Hexenwerk, Hexenwesen, Hexenzwirn, Hexerei
Verb hexen
Substantive Hexenhammer, Hexenjagd, Hexenjäger, Hexenprozess, Hexenverbrennung, Hexenverfolgung, Hexenwahn, Hexer, Hexerich
Substantiv Hexenkult, Hexer
[5, 6] Substantiv Hexi-Sexi

Worttrennung

He·xe, Plural He·xen


Quelle: Wiktionary
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